chairlounge

Bücher über kleine, große und fremde Welten

11.22.63

Wer?

Zunächst Al Templeton, schließlich befindet sich die „Zeitmaschine“ in seinem Diner, anschließend sein Freund Jake Epping. Al selbst ist dann bereits zu krank für die Vergangenheit.

Wohin?

Die Reise geht exakt in das Jahr 1958, ganz exakt zum 9. September, noch exakter: man landet um 11.58 in einem Hinterhof in Lisbon Falls.

Wie?

Der eigentliche Prozess des Zeitreisens ist ziemlich einfach: Man geht durch die kleine Tür, den Tunnel entlang und landet in der Vergangenheit. Etwas schwieriger ist die Rückreise. Hier muss man in den Hof, in dem man auf der Hinreise ankommt, zurückkehren und nach einer unsichtbaren Treppe tasten. Nach ein paar Ausflügen an diesen Ort weiß Jake schon ungefähr, wo diese ist. Trotzdem beschleicht ihn jedes Mal, wenn er sie nicht sofort findet, ein Gefühl der Angst, nicht mehr zurückkehren zu können. Hat man die Treppe erstmal entdeckt, muss man sie erklimmen. Bis man sich irgendwann wieder im Tunnel findet und einfach zurück durch die Tür geht.

Wie gesagt, funktioniert die Reise nur an einen bestimmten Zeitpunkt – und wieder zurück. Andere Möglichkeiten gibt es nicht. Gegenstände hin und her tragen geht – man muss natürlich aufpassen, 1958 nicht mit einem Handy erwischt zu werden. Interessant ist für den Reisenden auch noch, dass er zwar jahrelang in der Vergangenheit herumscharwenzeln kann, bei seiner Rückkehr jedoch grundsätzlich nur 2 Minuten der Gegenwartszeit vergangen sind. Ach, und wenn man dann wieder ins Jahr 1958 zurückkehrt, ist alles wieder wie beim ersten Besuch. Man hat also für etwaige Änderungspläne mehrere Versuche …

Warum?

Erstmal Neugier. Und ein bisschen Begeisterung über die gute alte Zeit. Dann beschließt Al, die Welt zu retten. Das geht bekanntlich am besten, indem man einfach den Mord an Kennedy (also J.F., der andere war nicht so wichtig) verhindert. Als er das aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kann (die medizinische Versorgung war damals vergleichsweise dürftig), überredet er seinen Freund Jake. Der rettet auch gleich noch ein paar mehr Menschen, braucht aber jeweils mehr als einen Anlauf.

Was noch?

Als eine Art Aufpasser tritt der Yellow Card-Man in Erscheinung, der direkt hinter dem Zeitloch wartet und die beiden Reisenden anquatscht. Natürlich versucht er auf seine (zugegeben etwas missverständliche) Art, die Reisenden vor den Gefahren des Time Travellings zu warnen, sein Ruf verhallt jedoch ungehört. Tja, hätten sie mal, gell.

Wie war’s?

Och joa. Das Lebensgefühl der beginnenden 60’s fängt King – wie immer – gut ein. Es wird getanzt, sich verliebt und ganz viel Auto gefahren (die coolen Schlitten waren damals noch ganz billig). Interessant ist auch die Diskrepanz zwischen der Hilfsbreitschaft und Nettigkeit zwischen z. B. Nachbarn und Schildern wie „Neger nicht erwünscht“. Jake ist hin- und hergerissen. Dann aber das Ende: Ich verrate wohl nicht zuviel, wenn ich sage, dass das Überleben von JFK nicht die Welt verbessert. Doch da ich mich auf eine Verkettung aberwitziger Umstände infolge des verhinderten Attentats gefreut habe, die die Weltzerstörung zur Folge hat, wurde ich enttäuscht. Denn die Auflösung war irgendwie … billig.

Interessiert? Hier die Fakten:

Titel 11.22.63
Autor Stephen King
Seiten 740
Ausstattung Taschenbuch
Verlag Hodder
Jahr 2011

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